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Der digitale Zwilling für ein ganzheitliches Infrastrukturmanagement

09. Mai 2019

Betreiber von Versorgungsinfrastrukturen wie Trinkwasser, Gas, Fernwärme und elektrische Energie pflegen eine grosse Menge an Daten. Traditionellerweise verwendet man klassische GIS Datenbanken für die Dokumentation von Netzen und CAD-Zeichnungen, um die Anlagen zu dokumentieren.

Wenn es um den Austausch der Daten geht, werden eine Vielzahl von möglichen Wegen gewählt. So werden zum Beispiel GIS Daten über WebGIS bereitgestellt, Zeichnungen per E-Mail verschickt und Dokumente in gedruckter Form übermittelt. Oftmals fehlen die notwendigen Daten und Informationen zu bestimmter Zeit am richtigen Ort. Pläne sind in gedruckter Form bereits veraltet, wenn man diese zur Hand nimmt und Dokumente sind nicht auffindbar. Wie viel Zeit wird für Drucken, Suchen von Dokumenten, Klärung von Versionskonflikten und Übergaben von Arbeitsabläufen aufgewendet? Reichen 2D Pläne für eine komplexe technische Anlage?

Die Daten dieser Infrastrukturen haben einen enormen Wert. Der Wert wird auch aktuell mit der Ergänzung von 3D Daten ausgebaut. Der Wert der Daten ist nur eine Seite, der Fokus sollte auch auf den Nutzen gelegt werden um das Zusammenspiel von verschiedenen Beteiligten wie Gemeinde, Werkbetrieb und Ingenieurbüros zu optimieren.

Grundlage für die bessere Nutzung der Daten liegt in einer gemeinsamen Datenbasis – ein Datenspeicher, welcher nicht nur Pläne und Zeichnungen beinhaltet, sondern auch Anleitungen, Messprotokolle, Checklisten und Bilder.

Abb.: Einfachere Datenprozesse mit einer gemeinsamen Datenbasis
Abb.: Einfachere Datenprozesse mit einer gemeinsamen Datenbasis

Der digitale Zwilling

Eine komplexe technische Anlage kann oftmals nicht mehr hinreichend in 2D abgebildet werden. Die Dokumentation einer Anlage mit Gebäudehülle, Türen, Fenster aber auch Leitungen, Pumpen, Schiebern und elektrische Einrichtungen kann heute einfach mittels Laserscanning gemacht werden. Die Punktwolke und zugehörige Bilder eignen sich gut, um virtuelle Rundgänge zu machen oder im Modell zu messen, ohne vor Ort zu sein. Ihr Mehrwert ist hier jedoch noch bescheiden.

Abb.: Komplexe Anordnung in der Realität
Abb.: Komplexe Anordnung in der Realität

Der Informationsgewinn wird mit der Erstellung eines digitalen Zwillings erreicht. Aus der Punktwolke kann nun ein dreidimensionales, digitales Abbild der Anlage erstellt werden. Alle einzelnen Bauteile des Gebäudes und der Infrastruktur sind im Modell abgebildet und werden mit relevanten Attributen versehen. Der Detaillierungsgrad des modellierten Zwillings hängt von den Bedürfnissen des Betreibers ab.

Abb.: Einbauteile im digitalen Modell
Abb.: Einbauteile im digitalen Modell

Speicherung der Daten in einer CDE

Das 3D-Modell der Anlage ist wiederum nur ein weiterer Datensatz unter vielen in der Dokumentation.

Ein Mehrwert entsteht nur dann, wenn dieses Modell überall verfügbar wird und wenn alle Beteiligten jederzeit Zugriff darauf haben. Die Daten werden nun in ein Common Data Environment (CDE) integriert. Ein CDE ist ein Projektraum, Plattform und Kommunikationsplattform. Es ist die zentrale Quelle für allen relevanten Inhalt der Anlage. Neben den Plandaten können auch Anleitungen, Berichte und Fotos abgelegt werden. Ein CDE verbindet Teams über Unternehmensgrenzen hinweg, bildet Prozesse ab und begleitet den gesamten Bauwerkslebenszyklus. Ein CDE regelt auch Zugriffsrechte, protokolliert sämtliche Vorgänge, kann mit unterschiedlichen Versionen von Dokumenten umgehen und übernimmt die Backup-Funktion aller Daten.

Digitalisierte Unternehmensprozesse

Ist der digitale Zwilling erst einmal in einem CDE verfügbar, können Abläufe innerhalb des Unternehmens auf Basis dieses Zwillings definiert werden. Anweisungen mit Check-Listen, Terminplanung, Mängel an der Anlage und letztendlich auch Berichte.

So können Grenzen in der Kommunikation überwunden werden. Zum Beispiel kann der Werkbetrieb Informationen über Zustände jederzeit abrufen, Kontrollgänge werden digital geplant und Arbeitsanweisungen den betroffenen Personen übermittelt. Mängel werden mit einer mobilen Applikation online oder offline erfasst und entsprechenden Personen priorisiert zur Behebung zugewiesen. Bei Aus- oder Umbauten werden relevante Daten einem Ingenieurbüro zur Ansicht freigegeben. Dieses plant mit den digitalen Grunddaten. Neue Objekte in der Anlage können auf Kollisionen mit bestehenden Objekten geprüft werden. Der Eigentümer kann zudem jederzeit die Vorgänge verfolgen und sich aktiv am Projekt mit vorgegebenem Kommunikationsmittel beteiligen.

Letztendlich hilft die vollständig digitale Dokumentation der Infrastrukturbewertung. Berichte hierfür werden selbstverständlich auch auf der CDE abgelegt. So hat man laufend den Überblick über die gesamte Anlage.

Abb.: Digitale Prozesse online und offline
Abb.: Digitale Prozesse online und offline

Autodesk AEC Collection und BIM 360

Autodesk bietet mit Autodesk Revit eine international bewährte Software für umfassende Modellierung in der Architektur, Gebäudetechnik und Bauausführung. Die Abbildung einer technischen Anlage einer Versorgungsinfrastruktur wie Armaturen, Pumpen und Leitungen innerhalb einer Anlage ist zeichnerisch keine grosse Herausforderung.

Werden Laserscanningdaten für die Konstruktion verwendet, können diese mit Autodesk ReCap Pro effizient prozessiert und für die Konstruktion angebunden werden (z.B. Snapping auf Punktwolke). Weitere Softwarelösungen unterstützen den Anwender im Modellierungs- und Präsentationsprozess. Die AEC Collection beinhaltet ebenso Autodesk AutoCAD (allgemeines Design), Autodesk Civil 3D (Tiefbauplanung und Geländemodelle), Autodesk Infraworks (konzeptionelle Planung und Projektvisualisierungen) sowie weitere Produkte.

Autodesk BIM 360 Docs

Als Datendrehscheibe und für die Abbildung der Prozesse sowie die Zusammenarbeit wird die BIM 360 Plattform angeboten. Das Dokumentenmanagement (BIM 360 DOCS) bildet die Basis mit welcher schon viele Prozesse abgedeckt sind:

  • Dokumentenspeicherung und Zugriffsrechte
  • Datenviewer 2D und 3D
  • Versionskontrolle
  • Mängelreport
  • Mobiler Zugriff

Die Basis kann nach Bedarf ausgebaut werden. So stehen mit BIM 360 Build weitere Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Qualität- und Sicherheitsmanagement
  • Projektmanagement
  • Reporting
  • Mängelmanagement
BIM 360 kann mit einer Vielzahl von Dateiformaten umgehen und funktioniert installationsfrei. Zudem können mit Autodesk Forge und einer BIM 360 API Abläufe erweitert und automatisiert werden.

GEOBOX AG - Autodesk Reseller

Als Autodesk Reseller zeigen wir Ihnen gerne auch die grosse Palette der Autodesk Produkte auf. Spezialisiert auf die Bereiche GIS, Ingenieurwesen, CAD und BIM unterstützen wir Sie gerne bei Fragen zu Themen wie:

  • Vertrieb, Support und Schulung von Autodesk AutoCAD als professionelles CAD für alle Fachbereiche
  • GIS-Datenverwaltung in Autodesk AutoCAD Map 3D
  • Datenverarbeitung von 3D-Scandaten und Bildern in Autodesk ReCap Pro
  • Datenweiterverarbeitung in Autodesk Revit als BIM-Lösung im Architektur- und Bauwesen
  • Nutzen der Cloudlösungen von Autodesk mit der BIM 360-Palette

Zögern Sie nicht sich die Möglichkeiten des Infrastrukturmanagements zeigen zu lassen oder kontaktieren Sie uns für weitere Informationen zu den Lösungen aus dem Autodesk Umfeld.

Publiziert am 9. Mai 2019 im Geomatik Schweiz 5/2019


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